Brentano Studien
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Volume 2 (1989) – Beiträge der Internationalen Brentano Konferenz Würzburg, 1988, Teil 2
Wilhelm Baumgartner, Franz-Peter Burkard, Franz Wiedmann (eds.)

Table of contents

Franco VOLPI: 
War Franz Brentano ein Aristoteliker? Zu Brentanos und Aristoteles' Auffassung der Psychologie als Wissenschaft (13–29)

Gumo ZINGARI:
Brentano und Leibniz: Erkenntnistheoretische Grundlagen (31–42)

Alistair YOUNG:
Attention, Intentionality and Spatiality (43–52)

Johann C. MAREK:
Psychognosie - Geognosie: Apriorisches und Empirisches in der deskriptiven Psychologie Brentanos (53–61)

Wilhelm BAUMGARTNER:
Mills und Brentanos Methode der beschreibenden Analyse (63–78)

Reinhard KAMITZ:
Die Rolle der Deskriptiven Psychologie in der Logik Brentanos (79–90)

Josef M. WERLE:
Franz Brentano und seine Schüler: Aspekte fruchtbarer und problematischer Beziehungen (91–101)

Paolo SPINICCI:
Anton Martys deskriptive Sprachanalyse und die Kasustheorien (103–116)

Peter PRECHTL:
Die Struktur der 'Intentionalität' bei Brentano und Husserl (117–130)

Christian G. ALLESCH:
Das Schöne als Gegenstand seelischer Intentionalität: Zu Brentanos deskriptiver Ästhetik und ihren problemgeschichtlichen Hintergründen (131–137)

David BELL:
A Brentanian Philosophy of Arithmetic (139–144)

Liliana ALBERTAZZI:
Brentano and Mauthner's Critique of Language (145–157)

Bruno SCHUWEY:
Zur epistemischen Sonderstellung des Intentionalen (159–164)

Dieter MÜNCH:
Haben Computer psychische Phänomene? (165–178)

Buchbesprechungen (179–189)

Errata (190)
Abstracts

FRANCO VOLPI: War Franz Brentano ein Aristoteliker? Zu Brentanos und Aristoteles' Auffassung der Psychologie als Wissenschaft
In der Psychologie vom empirischen Standpunkt nimmt Brentano ausdrücklich auf die Aristotelische Psychologie Bezug und greift einige wichtige Grundlehren derselben wieder auf. Seine Psychologie läßt sich aber insgesamt kaum als Aristotelisch bezeichnen. Denn:Betrachtet man den philosophie- und wissenschaftsgeschichtlichen Rahmen, innerhalb dessen er seine  Psychologie konzipiert, so fällt gleich auf, wie seine Konzeption dem neuzeitlichen Wissenschaftsbegriff und der entsprechenden Einteilung der Wissenschaften verpflichtet bleibt, die ganz anders ist als die Wissenschaftsauffassung, die der Aristotelischen Psychologie zugrunde liegt. Die Psychologie vom empirischen Standpunkt gründet auf eine Klassifikation der Wissenschaften, die eine Dreiteilung des Wissens in Metaphysik, Physik und Psychologie vorsieht. Diese Konzeption geht offensichtlich auf Descartes zurück und setzt eine Dichotomie des Seienden voraus, der zufolge das eine Seiende res cogitans ist und in der die auf der inneren Wahrnehmung basierende Psychologie wissenschaftlich erforscht werden kann; das andere ist res extensa und wird durch die Physik untersuchL Die Metaphysik gilt dann als Wissenschaft vom Übersinnlichen. Brentano kennt zwar auch die Aristotelische Einteilung der Wissenschaften, nimmt sie allerdings nicht auf. So operiert er des öftern mit Aristotelischen Elementen, seine Psychologie insgesamt hat aber mit Aristoteles nicht mehr viel zu tun.

GUMO ZINGARI: Brentano und Leibniz: Erkenntnistheoretische Grundlagen
In der Absicht, eine Rezeption des Verhältnisses Leibniz - Brentano anzuregen, sind zunächst präliminare Reflexionen hermeneutischer und psychologisch-erkenntnismäßiger Natur anzustellen, um dann der Frage einer empirisch-rationalen Methode zur Erkenntnisgewinnung und -sicherung beider Denker nachzugehen, und um schließlich mögliche Folgerungen aus einigen erkenntnistheoretischen Themen der Philosophie Leibniz' und Brentanos zu ziehen.

ALISTAIR YOUNG: Attention, Intentionality and Spatiality
It is argued that there is a sense in which attention is a proper part of experience or consciousness, and not something added when we are attentive or pay attention. Lapses of attention, accordingly, can explain interruptions in our experience of things, but whether certain objects,  like pains, go on existing after our attention has been distracted seems problematical. Included among things that our attention can be on are intentional objects. While in a weak sense, attention is always an intentional phenomenon, on a stronger, Brentanian sense, the object of a mental state is intentional only if it is capable of being inexistent. Yet, it is argued, the notion of inexistence is intentional in more ways than some accounts of the matter allow.

JOHANN C. MAREK: Psychognosie - Geognosie: Apriorisches und Empirisches in der deskriptiven Psychologie Brentanos
Brentano bestimmt die Aufgabe der deskriptiven Psychologie als analysierende Beschreibung des menschlichen BcWußtsems. In der Schule Brentanos (z.B. Alfred Kastil und Oskar Kraus) wurde dessen deskriptive-psychologische Methode üblicherweise als ein apriorisches Verfahren, als eine Art Begriffsanalyse des Psychischen, gedeutet. Man könne nur deshalb vom empirischen Charakter der deskriptiven Psychologie sprechen, weil die psychologischen Begriffe empirisch (aus der inneren Erfahrung gewonnen) sind. Betrachtet man aber Brentanos methodologische Bemerkungen genauer - nimmt man vor allem seinen Vergleich zu den empirischen Zergliederuugswissenschaften Anatomie und Geo­gnosie ernst-, so zeigt sich der schillernde logisch-epistemische Charakter seiner Psychognosie. Sicher ist, daß Begriffsanalysen aufgrund des Einleuchtens aus Begriffen, die man der inneren Erfahrung entnommen hat, den zentralen Bestandtell seiner Psychognosie ausmachen. Inwieweit die deskriptive Psychologie Brentanos auch als empirisches Unternehmen mit enumerativ-induktiv gewonnenen Gesetzen aufgefaßt werden kann, bleibt kontroversiell.

WILHELM BAUMGARTNER: Mills und Brentanos Methode der beschreibenden Analyse
Zum Werden heutiger philosophischer Psychologie oder Philosophie des Geistes und Phänomenologie haben mehrere Schulen und einzelne Autoren beigetragen. In dieser Studie wird auf zwei maßgebende Wegbereiter aufmerksam gemacht: John Stuart Mill und Franz Brentano. Deren Konzept der Grundlegung und des Aufbaus einer Bewußtseinsphilosophie sowie der Funktion der Bewußtseinsphilosophie in den Wissenschaften wird in zwei parallelen Schritten untersucht:
(1) in der Analyse und (2) in der Beschreibung des strukturellen Zusammenhangs des Bewusstseins.
ln der Analyse ("Logik der Beobachtung") werden die elementaren tatsächlichen (beobachteten, wahrgenommenen, erlebten, bemerkten) Bewußtseinsmomente herausgearbeitet. Die "Logik der Beschreibung" ist eine sprachkritisch gereinigte Deskription des psychischen Zusammenhangs mit dem Anspruch, Paradigma für die "Logik der Forschung" zu sein.

REINHARD KAMITZ: Die Rolle der Deskriptiven Psychologie in der Logik Brentanos
Nach Brentano ist die Psychologie eine unentbehrliche Grundlage der Logik. Diese These von der Relation von Psychologie und Logik wird hier so formuliert, daß für Brentano die Psychologie eine wichtige Hilfswissenschaft der Logik ist. Hilfswissenschaft (hier Psychologie) wird verstanden als Disziplin, aus der spezifische Begriffe in eine andere (hier Logik) übernommen werden. Brentanos Begründungsversuch für seine These (bezogen auf die Logik der Gewißheitsschlüsse) beruh auf dem Satz des Widerspruches. Die zentrale Stellung dieses Satzes in der Logik Brentanos wird skizziert und gezeigt, daß und wie zur genauen Formulierung dieses Satzes spezifische Begriffe der deskriptiven Psychologie erforderlich sind, Psychologie mithin Hilfswissenschaft der Logik ist.


JOSEF M. WERLE: Franz Brentano und seine Schüler: Aspekte fruchtbarer und problematischer Beziehungen
Ausgangspunkte der Überlegungen sind a) die vielfältigen und zum Teil kontroversen Deutungs- und Einordnungsversuche die sich zum Werk Franz Brentanos finden; b) die Vielfalt der philosophischen Problemstellungen und methodisch-systematischen Ansätze, die von Brentano-Schülern verfolgt bzw. inauguriert wurden. Der Beitrag versucht, die Phänomene durch den Rekurs auf Brentanos Selbstverständnis vor dem Hintergrund der Spannung zwischen Methodenpostulat und philosophischer Intention (und der dadurch bedingten publizistischen Zurückhaltung) verständlich zu machen.

PAOLO SPINICCI: Anton Martys deskriptive Sprachanalyse und die Kasustheorien
Die Sprachphilosophie Anton Martys, speziell seine Abhandlung über Kasustheorien, ist der deskriptiven Psychologie oder Psychognosis Franz Brentanos verpflichtet. Diese Interrelation und ihre Implikationen werden in zwei Schritten nachgewiesen; (1) Nach Marty ist die Sprache Mittel zum Ausdruck und zur Mitteilung der psychischen Beziehungen und ihrer Objekte. Sprache beruht somit auf Psychologie, nicht umgekehrt (gegen Wundt). Wer sich qua Analyse einen vollkommenen Überblick über psychische Zustände verschaffte, überschaute damit auch die semantischen Möglichkeiten aller möglichen Sprachen. (2) Auf der Folie von Brentanos Unterscheidung von deskriptiver und genetischer Psychologie strebt Marty eine Reform der Grammatik an, die, von funktionalen/psychologisch-deskriptiven Betrachtungen geleitet, die Bedeutung von Sprache erhellen soll. Sprachmorphologischen/- genetischen Überlegungen wird damit eine nachrangig Rolle zugewiesen. Die Präferenz der psychognostischen, außensprachlichen, Sprachbetrachtung zeitigt jedoch einen nachteiligen Effekt: die methodische Verwischung der strukturellen Einheit der langue als Zeichensystem.

PETER PRECHTL: Die Struktur der 'Intentionalität' bei Brentano und Husserl
Durch die Adaption des Begriffs Intentionalität und durch die Einbeziehung des internationalen Moments in die philosophische Reflexion tritt die Urheberschaft Brentanos im Hinblick auf die phänomenologische Philosophie (in Konturen) hervor. Speziell die Auffassung von der internationalen Struktur der Bewußtseinsinhalte bei Brentano, wie nach ihm bei Husserl, verdeutlicht die Sachlage. Allerdings verbergen sich hinter der gleichlautenden Fassung der Intentionalitätsstruktur auch spezifische Änderungen, die der Intentionalitätsbegriff gleichsam im Akt der Übernahme durch Husserl erfuhr. Bei der Darstellung beider Positionen werden spezifische Unterschiede herausgestellt. anhand von Brentanos Beschreibung des Gegenstandsbewusstseins und deren Problematisierung durch Husserl.

CHRISTIAN G. ALLESCH: Das Schöne als Gegenstand seelischer Intentionalität: Zu Brentanos deskriptiver Ästhetik und ihren problemgeschichtlichen Hintergründen
Brentanos psychologisch motivierte Ästhetik äußert sich zu einer problemgeschichtlichen Situation, die in erster Linie gekennzeichnet ist durch Fechners kämpferische Forderung nach einer "Ästhetik von unten", d.h. nach einer empirischen Untermauerung der bis dahin überwiegend deduktiv und spekulativ betriebenen Ästhetik. Brentano folgt Fechners Weg in die Empirie, ohne dessen sich zunehmend verengenden Weg der physikalistischen Psychologie zu gehen. Brentanos eigene Position lässt sich charakterisieren durch die Einbeziehung ästhetischer Forschung als Bestandteil der Psychologie, einer empirischen Wissenschaft von der seelischen Intentionalität. Gegenstände der Ästhetik sind spezifische psychische Akte, die nicht eine Idee des Schönen, sondern das Schöne nur in konkreten Umständen ausfindig machen, durch direkte Erfahrung erproben, bewerten und die richtigen Motive der Bewertung durch qualitative Bestimmun der begleitenden Gefühle und ihrer Dispositionen angeben. Die Deskription ästhetischer Phänomene à la Brentano hat - wenngleich kaum unter Nennung seines Namens die Diskussion in der psychologischen Ästhetik entscheidend geprägt. 

DAVID BELL: A Brentanian Philosophy of Arithmetic
The aim of this paper is to identify the main respects in which Husserl's early philosophy, and in particular his early writings on the foundation of arithmetic, were influenced by Brentano's thought. It is claimed that the doctrinal, conceptual, and methodological perspective within which Husserl's Philosophy of Arithmetic is conceived and executed (but which remains veery largely suppressed in Husserl's texts) is that which he inherited, more or less without modification, from Brentano in the period to which Psychology from an empirical Standpoint, The Origin of our Knowledge of Right and Wrong, and the lectures on Descriptive Psyvhology belong. That influence was extensive and profound enough to warrant calling Husserl's philosophy of arithmetic 'Brentanian'.

LILIANA ALBERTAZZI: Brentano and Mauthner's Critique of Language
Though different in methodological approach to language, Brentano and Mauthner  share a similar background: Positivism, Aristotelian studies, empiricist psychology, anti-Kantian stance. The critique of language marks the point of significant convergence: Brentano's emphasis of reism and nominalism goes together with (1) his descriptive-semasiologic critique of language as a logical doctrine of categories, and (2) his critique of language as a genetic semasiology, both bound by the view of the intentional nature of language. It is pointed out at lights that and how the component of genetic semasiology in Brentano allows comparison with the communicative, pragmatic and performative perspective of Mauthner's Sprachkritik due to a shared emphasis on the rhetorical force of language.

BRUNO SCHUWEY: Zur epistemischen Sonderstellung des Intentionalen
Die Einteilung der Welt der Erscheinungen in psychische und physische Phänomene durch Brentano ist begründet durch besondere, nur dem Psychischen eignende Merkmale. Diese Merkmale werden hier als a) strukturell und b) epistemisch charakterisiert. Strukturelle Merkmale (internationale Beziehungen auf Gegenstände, die möglicherweise nicht existieren) werden epistemischen (untrüglicher evidenter innerer Wahrnehmung; Chisholms Begriff der Selbstrepräsentation) entgegengestellt. Es wird argumentiert, daß struktureller Gegenstandsbezogenheit wie epidemischer Selbstwahrnehmung ontologische Valenz zukomme, daß aber das epistemische Merkmal grundlegend, für Wissenschaft unerlässlich und für die praktische Anwendung von entscheidender Bedeutung ist. 

DIETER MÜNCH: Haben Computer psychische Phänomene?
In der kognitiven Psychologie dominieren z.Z. Computermodelle des Geistes. Der Beitrag behandelt die Frage, wie diese Modelle von der Psychologie vom empirischen Standpunkt aus zu beurteilen sind. Das Kriterium der internationalen Innexistenz - aristotelische verstanden als Aufnahme der Form eines Gegenstandes ohne dessen Stoff-, scheint es prima facie zu erlauben, Computern psychische Phänomene zuzuschreiben. Dagegen kann kein Argument sprechen, das auf innere Erfahrung abstellt, da Brentano psychische Phänomene, die nicht innerlich wahrgenommen sind, für denkbar hält. Brentanos Aussage, daß die Intention Innexistenz psychische Phänomene am meisten charakterisiert, wird diskutiert. Ferner wird die Frage behandelt, ob Computern psychische Phänomene aufgrund der gleichen Überlegung zugeschrieben werden können, die Brentano dazu veranlasst, sie Tieren und selbst Einzellern zuzuschreiben. Dies lässt sich mit neueren Versuchen in Verbindung bringen, das Computermodell des Geistes über international Erklärungen einzuführen (Fodor, Pylyshyn).

Buchbesprechungen
Rudolf Haller/Friedrich Stadler (Hrg.), Ernst Mach - Werk und Wirkung (Dieter Münch)
Frank Hofmann-Grünefeld, Radikal-empiristische Wahrheitstheorie: Ein Studie über Otto Neurath, den Wiedner Kreis und das Wahrheitsproblem (Dieter Münch)
Klaus Christian Köhnke, Entstehung und Aufstieg des Neukantianismus. Die deutsche Universitätsphilosophie zwischen Idealismus und Positivismus (Peter Kunzmann)
Hermann J. Cloeren, Language and Thought. German Approaches to Analytic Philosophy in the 18th and 19th Centuries (Dieter Münch)
Henri Bergson, Einführung in die Metaphysik (Peter Kunzmann)
John R. Anderson, Kognitive Psychologie. Eine Einführung (Dieter Münch)







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